Otosklerose ist durch Verknöcherung und Versteifung der Gehörknöchelchenkette, besonders im Bereich des Steigbügels (Stapes), charakterisiert. Dies kann zu kombinierter Schwerhörigkeit (Schallleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit) führen. Typischerweise handelt es sich um eine reine Schallleitungsstörung, die gut operativ therapierbar ist.
Therapie (Stapesplastik oder Stapedotomie):
Kleiner Schnitt am Gehörgangseingang mit Eröffnung des Trommelfells.
Darstellung der Gehörknöchelchenkette, Bestätigung der Versteifung des Steigbügels.
Entfernung des Oberbaus des Steigbügels, Bohrung einer Öffnung in die Fußplatte des Steigbügels (Stapedotomie) oder Teilentfernung (Stapesplastik).
Einsetzen einer Hörprothese zur Übertragung des Schalls vom Amboss auf das Innenohr.
Bei lokaler Betäubung direkte Überprüfung der Hörverbesserung während der OP, bei Vollnarkose erst nach der Operation möglich.
Otosklerosetherapie:
Fäden- und Tamponadenentfernung nach ca. einer Woche.
Nach weiteren Wochen ist der Gehörgang ausreichend verheilt, das in der Regel Hörergebnis deutlich verbessert.
Nach 4-6 Wochen keine Veränderungen am Trommelfell erkennbar, das in der Regel Hörvermögen normalisiert.
Otoskleroseoperation bietet eine erfolgreiche Möglichkeit zur Behandlung der Schallleitungsstörung.
Chancen für Hörverbesserung sind sehr gut, oft besser als bei einer Hörgeräteversorgung. Restrisiken: Hörminderung bei 1%, bei Revisionsoperationen höher Ertaubung können bei ca. 0,5% der operierten Patienten auftreten. Trotz Restrisiken ist die Operation in der Regel ein Eingriff, der den Patienten deutlich verbessertes Hörvermögen ermöglicht.
Trotz liegender Tamponade kann der Patient bereits nach der Operation besser hören. Schwellungen im Gehörgang und Trommelfell sowie Sekretbildung im Mittelohr dauern 3-4 Wochen. Komplette Hörverbesserung kann durch eine Untersuchung des Hörvermögens nachgewiesen werden.
Verbesserung des Hörvermögens: Die primäre Behandlung der Otosklerose durch eine Operation (Stapedektomie oder Stapedotomie) zielt darauf ab, den fixierten Stapes durch eine Prothese zu ersetzen, wodurch die Schallübertragung verbessert und das Hörvermögen teilweise oder vollständig wiederhergestellt werden kann.
Vermeidung weiterer Hörschäden: Ohne Behandlung kann Otosklerose fortschreiten und zu einem weiteren Hörverlust führen. Frühzeitige Intervention kann diesen Prozess verlangsamen oder stoppen.
Steigerung der Lebensqualität: Schwerhörigkeit kann die Kommunikationsfähigkeit beeinträchtigen und Isolation sowie psychische Probleme wie Depression und Angst verursachen. Durch die Verbesserung des Hörvermögens kann die soziale Interaktion und damit die Lebensqualität verbessert werden.
Anpassung von Hörgeräten: In Fällen, in denen eine Operation nicht möglich oder nicht gewünscht ist, können Hörgeräte angepasst werden, um die Hörleistung zu verbessern. Dies ist besonders wichtig, um die Teilnahme am sozialen Leben zu erleichtern.