Zahnimplantate ersetzen verlorene Zähne in Aussehen und Funktion sehr gut. Sie steigern zudem in der Regel Ihre Lebensqualität, da Sie unbesorgt kauen und sprechen können. Darüber hinaus fügt sich implantatgetragener Zahnersatz nahezu nahtlos in Ihre Zahnreihen ein und ist nur von Fachleuten als solcher erkennbar.
Ist ein Zahn zum Beispiel durch eine tiefreichende Karies zu stark zerstört, kann er häufig nicht mehr erhalten bleiben. Durch eine Entzündung im Kiefer kann sich ein Zahn ebenfalls so stark lockern, dass er entfernt werden muss. Auch wenn Sie nur einen einzigen Zahn verloren haben, gewöhnen sich viele niemals ganz an ihren Zahnersatz – egal, ob die Situation neu für sie ist oder ob sie bereits einige Jahre mit einer Brücke oder Prothese leben.
Funktionalität:
Nur mit vollständigen Zahnreihen können Sie wieder problemlos kauen und sprechen.
Vorbeugen von Fehlfunktionen:
Jeder Zahn im Ober- und Unterkiefer hat in der gegenüberliegenden Zahnreihe zwei „Gegenspieler“, die zum Beispiel beim Kauen aufeinandertreffen. Fehlt ein Zahn, fehlen den Gegenspielern wiederum die notwendigen Zahnkontakte. Sie wachsen aus dem Zahnhalteapparat heraus. Durch die Fehlbelastung bzw. Mehrbelastung einer Kieferhälfte mit vollständiger Zahnreihe kann es darüber hinaus zu Funktionsstörungen der Kiefergelenke kommen.
Ästhetik:
Die Vervollständigung der Zahnreihen mit zahnfarbenem Zahnersatz ist eine ästhetisch elegante Möglichkeit, dass Ihr Zahnersatz niemandem (außer uns Zahnmedizinern) auffällt. Besonders natürlich wirkt eine Versorgung mit Keramikimplantaten, da bei dieser Methode kein gräulicher Implantatrand durchschimmern kann. Ein weiterer Vorteil: Der Zahnersatz ist hierbei komplett metallfrei. Ein Allergierisiko ist daher ausgeschlossen.
Implantatsystem:
In unseren Praxen kommen weltweit führende Implantatsysteme (Astra Tech, Straumann, Camlog, MIS®-Seven) zum Einsatz.
Ein Implantatsystem ist meist dreiteilig und besteht aus der künstlichen Zahnwurzel (dem eigentlichen Implantat), einem Verbindungsstück und dem Zahnersatz. Wir stimmen uns hierbei immer eng mit Ihrem behandelnden Zahnarzt ab und wählen mit Ihnen gemeinsam das geeignete Implantatsystem für Sie aus.
Zudem ist unsere Facharztpraxis ein Referenzzentrum für Keramikimplantate (Zeramex und Straumann) im Raum Ostwestfalen-Lippe.
Digitale Abformung:
Dank eines Intraoralscanners können wir auf die herkömmliche und oft als unangenehm empfundene Abdrucknahme des Gebisses mit Abformlöffel und -masse verzichten. Stattdessen „scannen“ wir Ihre individuelle Zahnsituation hochpräzise und berührungsfrei. Ein unangenehmes Druckgefühl oder eventueller Würgereiz bleiben aus. Das Besondere: Diese Technologie ist mit all unseren Implantatsystemen kompatibel. Zudem steht uns das Ergebnis sofort digital zur Verfügung und kann direkt weiterverarbeitet oder korrigiert werden.
Einsatzmöglichkeiten
Implantate sind einsetzbar, wenn ein Zahn fehlt, mehrere Zähne oder alle Zähne fehlen. Sie bieten entscheidende Vorteile hinsichtlich Ästhetik, Kaukomfort und Funktion. Im Folgenden stellen wir Ihnen die einzelnen Versorgungsformen etwas näher vor:
Einzelzahnersatz:
Ein fehlender Zahn sollte, wenn möglich, zeitnah ersetzt werden. Benachbarte Zähne könnten sich ansonsten in die Lücke schieben, oder der gegenüberliegende Zahn wächst heraus, weil sein Gegenspieler beim Zusammenbeißen nicht mehr den erforderlichen Druck ausüben kann. Ein Einzelzahnimplantat ist hier eine gute Lösung.
Implantatgetragene Brücke:
Fehlen mehrere Zähne, können sie mit einer implantatgetragenen Brücke ersetzt werden. Wie viele Implantate für eine Brücke notwendig sind, hängt von der Anzahl der fehlenden Zähne ab. Auch hier wird der Zahnersatz in Form und Farbe an die natürlichen Zähne angepasst, sodass er nicht auffällt.
Ersatz für den zahnlosen Ober- und Unterkiefer:
Wenn alle Zähne im Ober- und Unterkiefer fehlen, ermöglichen Implantate ebenso eine ästhetische und festsitzende Versorgung. Mit Hinblick auf Tragekomfort und Lebensqualität ist eine implantatverankerte Prothese eine sehr gute Möglichkeit. Patienten mit zahnlosem Kiefer stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: eine auf Implantaten fest angebrachte Zahnreihe oder eine herausnehmbare, implantatgetragene Prothese. Implantatgetragene Prothesen bieten meist mehr Halt als herkömmliche: Durch die künstlichen Zahnwurzeln sind sie fest mit dem Kieferknochen verbunden. Es muss nicht für jeden fehlenden Zahn ein Implantat eingefügt werden, sondern nur so viele, dass die Prothese einen stabilen Halt findet.
Miniimplantate – Vorbereitung Kieferorthopädie:
Eine kieferorthopädische Behandlung mit speziellen Implantaten, den Miniimplantaten, kann unter anderem die frühere, bei Jugendlichen unbeliebte Außenspange (den „Headgear“), ersetzen. Die Miniimplantate sind kleiner als gewöhnliche Implantate, können aber für den Zeitraum der KFO-Behandlung sicher im Kiefer verankert werden. An ihnen wird die eigentliche kieferorthopädische Apparatur befestigt. Nach Abschluss der Therapie entfernen wir die Miniimplantate wieder.
Implantatplanung
Durch moderne Computertechnik konnten die herkömmlichen chirurgischen Methoden der Implantation in den vergangenen Jahren deutlich verbessert werden. Computergestützte Planungen ermöglichen eine schonendere und oft verkürzte Behandlung sowie ein äußerst präzises Einfügen der Implantate.Besonders profitieren Patienten vom computergestützten Verfahren, wenn der Kieferknochen bereits stark zurückgegangen ist, Kieferknochenbereiche entfernt werden mussten oder wenn Sie hohe ästhetische Ansprüche haben. Je nach Befund entscheiden wir zwischen mehreren Verfahren. Die einzelnen Implantatsysteme (die künstliche Zahnwurzel, das Verbindungsstück und die künstliche Zahnkrone) sind auf jedes Verfahren abgestimmt, können jedoch in der Regel unabhängig voneinander genutzt werden.
Mit diesen Methoden können wir sowohl die Behandlung planen als auch durchführen:
1. Facilitate
Das System Facilitate der schwedischen Firma AstraTech bietet hervorragende Möglichkeiten, eine Implantation zu planen:
Eine dreidimensionale Darstellung des Kiefers gibt dem Behandler einen umfassenden Überblick über sämtliche anatomische Strukturen (wie Nasennebenhöhlen, Nasenboden, den Nerv im Unterkiefer). Wenn der Eingriff festgelegt ist, wird eine für die Implantation benötigte Bohrschablone, die auf den Daten der Planung basiert, bei Materialise in Belgien online bestellt und maßgeschneidert hergestellt. In der Planungssoftware sind rund 50 Implantatanbieter enthalten, von denen der geeignete ausgewählt werden kann.
Ihre Vorteile: die Besonderheiten von Facilitate
In rund 30 Werktagen zum Implantat: Innerhalb von nur rund 30 Werktagen kann die Implantation geplant und durchgeführt werden. Das beinhaltet die Diagnose und Planung der Behandlung, die Anfertigung einer Scan-Prothese (oder Röntgenschablone), die dreidimensionalen Kieferaufnahmen mittels Dentaler Volumentomographie, die eigentliche Implantationsplanung mit der Facilitate-Software und die Implantation minimalinvasiv durch die OP-Schablone.
Eine sicherere Implantation vom ersten bis zum letzten Schritt: Eine Implantation mit Facilitate erfolgt vom ersten Schritt an mit genau aufeinander abgestimmten Komponenten wie Zubehör und geeigneten Implantatsystemen. So wird vermieden, dass Diagnose- und Messergebnisse möglicherweise in einem späteren Behandlungsschritt voneinander abweichen. Die Implantation fußt so auf einer sehr exakten Grundlage, die für Sie als Patient insbesondere wichtig wird, damit Ihr implantatgetragener Zahnersatz langfristig gut sitzt und Sie problemlos kauen und sprechen können.
Aufeinander abgestimmtes Zubehör: Facilitate ist nicht nur eine Software, sondern mit einem speziell entwickelten Zubehör sind alle einzelnen Arbeitsschritte und Komponenten aufeinander abgestimmt und bilden „ein eingespieltes Team“. Die Software selbst bietet zum Beispiel die Möglichkeit, die günstigste Implantatposition am Bildschirm zu bestimmen, die passende Implantatgröße festzulegen und die Messdaten für eine Bohrschablone auszurechnen. Darüber hinaus komplettieren Facilitate Instrumente (Einpatientenbohrer zum Implantieren, Implantathalter, um das Implantat sicher in den Kieferknochen zu führen, und eine Kassette zur Aufbewahrung aller notwendigen Instrumente) und Facilitate Bohrschablonen das Zubehör.
Der Behandlungsablauf
Diagnose und Behandlungsplanung: Im ersten Schritt besprechen wir mit Ihnen vor allem, welches Implantat für Sie geeignet ist. Da die Firma AstraTech das System sehr flexibel geplant hat, können wir hier neben AstraTech-eigenen Implantaten aus rund 50 anderen Anbietern wählen.
Weiterhin müssen wir untersuchen, ob bei Ihnen für die anschließenden DVT-Aufnahmen eine sogenannte Scan-Prothese notwendig und für die Implantation eine Bohrschablone empfehlenswert ist. Bei bestimmten Voraussetzungen ist beides nicht erforderlich.
Wir nehmen außerdem einen Abdruck Ihres Gebisses und registrieren funktionsdiagnostisch Ihren Biss.
Die Scan-Prothese: Eine Scan-Prothese wird während der Erstellung der DVT-Aufnahme in unserer Praxis vom Patienten getragen, um die optimale Zahnstellung in der Facilitate-Software später sehen zu können. Je nachdem, wie viele Zähne ersetzt werden müssen, handelt es sich hierbei entweder um eine Kunststoffschiene (bei Einzelzahnersatz) oder um eine Voll- bzw. Teilprothese.
Um geeignete DVT-Aufnahmen zu erstellen, prüfen wir die Scan-Prothese und korrigieren gegebenenfalls ihren Sitz.
Die Konvertierung der 3D-Daten und Planung: Mit der Konvertierungssoftware Facilitate Pro wandeln wir die Daten in kürzester Zeit in dreidimensionale Aufnahmen um. Dr. Dr. Pytlik M.Sc. plant die Implantatposition. Im Anschluss bestellen wir die OP-Schablone in Belgien.
Lieferung der Bohrschablone: Nachdem die Bohrschablone geliefert wurde, prüfen wir, ob sie passgenau sitzt. Anschließend kann ein Gipsmodell ins Dentallabor gesandt werden, damit dort ein sogenanntes Provisorium hergestellt wird. Das Provisorium wird übergangsweise statt Ihres späteren Zahnersatzes eingefügt – steht diesem aber in Form und Farbe in der Regel in nichts nach. Dies ist notwendig, damit Ihr Implantat ausreichend einheilen kann, bevor der richtige Zahnersatz eingefügt wird. Ob ein Sofortversorgung der Implantate möglich und sinnvoll ist, wird individuell von Dr. Dr. Pytlik M.Sc. entschieden.
Einfügen des Implantats: Im letzten Schritt führen wir die Implantation durch.
2. RoboDent®:
RoboDent® ist ein speziell für die zahnärztliche Chirurgie entwickeltes Navigationsverfahren, um die Implantation sicher und genau durchführen zu können. Der Eingriff kann live über einen Monitor verfolgt und die notwendigen Schritte überprüft werden. Im Vorfeld erstellen wir auch hier einen Kieferabdruck und fertigen dreidimensionale DVT-Aufnahmen an, um die Implantation zu planen.
Sofortversorgung
In unserer Facharztpraxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie bieten wir ein spezielles Konzept für Patienten mit zahnlosem Kiefer. Mit der Sofortversorgung erfolgen die eigentliche Implantation und die Versorgung mit festsitzendem provisorischem Zahnersatz in nur einem einzigen Termin. Ein weiterer Vorteil für Patienten mit Kieferknochenrückgang: Durch die Sofortversorgung können wir häufig auf einen aufwendigen Knochenaufbau verzichten.
Die Vorteile der Methode auf einen Blick:
Sie erhalten meist innerhalb eines einzigen Termins sofort belastbaren Zahnersatz.
Am Tag des Eingriffs können Sie bereits (weiche) Kost zu sich nehmen.
Sie müssen keine vorübergehende Zahnlosigkeit hinnehmen.
Auf ein herausnehmbares, unbequemes Provisorium können wir so verzichten.
In vielen Fällen ist ein aufwendiger Knochenaufbau nicht notwendig.
Insgesamt werden weniger Implantate benötigt.
Für eine besonders schmerzarme, sichere Implantation können wir den Eingriff dreidimensional am Computer planen.
Das Konzept ist im Vergleich zur klassischen Implantatbehandlung mit geringeren Kosten verbunden.
Eine Sofortversorgung kommt für die meisten Patienten infrage. Wir beraten Sie gern, ob die Methode für Ihre Zahn- und Kiefersituation geeignet ist.
Behandlungsablauf der Sofortversorgung:
Wir fügen im Unterkiefer vier bzw. im Oberkiefer bis zu sechs Implantate ein. Anschließend wird darauf Ihr festsitzender provisorischer Zahnersatz befestigt. Noch am gleichen Tag können Sie so bereits weiche Kost verzehren. Nach einer gewissen Einheilzeit ersetzen wir den provisorischen Zahnersatz durch Ihre dauerhafte, festsitzende Vollprothese. Bei komplexen Ausgangssituationen verwenden wir die digitale 3D-Implantatplanung für besonders schonende und sichere Eingriffe.
Implantate – der Ablauf
Eine Implantation beinhaltet mehrere, wohlgeplante Behandlungsschritte. Dies ist unter anderem notwendig, damit das Implantat sicher im Kieferknochen einheilen kann und Sie später mit Ihrem Zahnersatz langfristig zufrieden sind.
Erster Schritt − Implantation:
Im ersten Behandlungsschritt fügen wir das Implantat (in der Regel aus gut verträglichem, biokompatiblem Titan oder hochästhetischer Keramik) in den Kieferknochen ein. Das Implantat heilt drei bis sechs Monate lang unter dem Zahnfleisch ein. In dieser Zeit verwächst es fest mit dem Kieferknochen („Osseointegration“). Das Einfügen von Zahnersatz direkt nach der Implantation („Sofortbelastung“) ist in manchen Fällen möglich – aber das Risiko, dass das Implantat nicht vollständig einheilt und ausreichend belastbar ist, ist unserer Erfahrung nach groß. Deshalb raten wir Ihnen zur konservativen und erprobten Zweiphasenmethode, das Implantat erst nach einer ausreichenden Einheilzeit mit Zahnersatz zu belasten: Sie bietet Ihnen eine höhere Sicherheit, das Implantat und damit Ihren Zahnersatz langfristig zu erhalten.
Zweiter Schritt − Freilegung:
Im zweiten Behandlungsschritt wird das Implantat freigelegt, indem wir das Zahnfleisch darüber entnehmen bzw. „aufklappen“. Anschließend setzen wir für rund sieben bis 14 Tage ein Healing Abutment bzw. einen Gingivaformer auf das Implantat auf. Dies sind sogenannte Heilungsdistanzhülsen, die dafür sorgen, dass sich das Zahnfleisch erneuern und optisch natürlich um den Zahn legen kann. Je nach Situation können wir die Hülsen bereits während der Implantation im ersten Behandlungsschritt aufsetzen.
Dritter Schritt – Zahnersatz bei Ihrem Zahnarzt:
Der dritte und letzte Behandlungsschritt erfolgt durch Ihren Zahnarzt. Er fügt Ihnen den neuen Zahnersatz (eine Krone, Teil- oder Vollprothese) ein.